Große Anzahl Plastikflaschen mit Getränk

Neue EU-Spielregeln reichen nicht – Recyclingindustrie gehört mit Eco-Designern an einen Tisch!

Heute hat die EU ihre neuen Spielregeln für Plastikverpackungen vorgelegt, danach sollen alle Verpackung auch recyclingfähig werden. Bisher gelten wir in Deutschland als Recyclingweltmeister. Klingt doch toll, oder?! Aber stimmt das? Womöglich stimmt es, dass wir mit der Menge an recycelten Materialien mit an der Weltspitze stehen. Aber über die Qualität von Upcycling sagt dies nichts aus!

Kunststoffverpackungen haben nicht den besten Ruf, obwohl wir sie tagtäglich nutzen und immer mehr Lebensmittel und auch andere Waren in Kunststoff verpackt werden. Immerhin haben sie wichtige Hygienefunktionen oder schützen energieintensiv hergestellte Lebensmittel vor dem vorzeitigen Verfall. Viele Verbraucher*innen haben bereits ein Bewusstsein für ressourcenschonenden Konsum entwickelt. Sie verzichten auf Verpackungen, auf Cremes mit Mikrokunststoffpartikeln, auf Coffee-to-go-Becher oder nutzen bewusst die umweltfreundlicheren Mehrwegverpackungen und versuchen damit, die Verschmutzung der Meere mit Plastikmüll zu verhindern.

Die andere Möglichkeit ist, vorhandene Kunststoffverpackungen in einen Prozess des Upcyclings zu bringen, damit sie nach Gebrauch einen nutzbaren Rohstoff für neue Kunststoffprodukte darstellen. Noch lassen sich Kunststoffverpackungen zum Großteil nur mit Qualitätsverlusten recyceln – wenn sie überhaupt recycelt werden. Zudem wird etwa die Hälfte der gebrauchten Kunststoffverpackungen in Deutschland nicht hochwertig wiederverwertet. Zur Energiegewinnung wird diese Hälfte in der Regel verbrannt. Grund ist: Der Aufwand für ein hochwertiges Recycling ist noch zu hoch und damit noch zu teuer. Aufwand entsteht wenn verschiedene Kunststoffe untrennbar miteinander verbunden sind oder der Kunststoff mit Aluminium bedampft oder mit Papier kombiniert ist. Auch viel Farbe und fest verklebte Etiketten, die aus einem andern Material als die Verpackung selbst bestehen, verhindern, dass die Kunststoffe einem sinnvollen Materialkreislauf zugeführt werden. Diese Beispiele zeigen, dass Verpackungen zukünftig vor dem Upcycling-Hintergrund entwickelt werden sollten. „Cradle to Cradle“ stellt ein Konzept dazu dar.

Was wir also brauchen, sind Verpackungsdesigner*innen, die um- und konsequent in Kreisläufen denken. Wir brauchen Eco-Designer*innen, für die Recyclingfähigkeit von Verpackungen bei der Gestaltung der produkte Priorität hat. Dazu allerdings muss der Handel, der die Verpackungen für seine Produkte bestellt, auch entsprechend ordern. Es gibt erste Anzeichen, dass große Handelsketten nachhaltige Verpackungen als „Marktlücke“ entdecken. Sie brauchen nun entsprechende Informationen, um das technisch zu ermöglichen. Die Recycling-Industrie sollte sich folglich mit der Verpackungsindustrie an einen Tisch setzten und ihr Wissen austauschen. Auch der Druck von umweltbewussten Verbrauchern führt dazu, dass die Industrie und Politik ihre Versprechungen tatsächlich wahr macht.

Eine Plattform zum Austausch könnte die Abfallwirtschaftskonferenz sein.

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3 Kommentare
  • Maike Pott
    Veröffentlicht 00:37h, 29 Januar Antworten

    Sher geehrte Frau Lemke,

    vielen Dank für den informativen Artikel.
    Die in dem oben aufgeführten Artikel genannten Punkte haben ja nur begrenzt etwas mit C2C zu tun.
    Könnten Sie Ihren Lesern bitte aufzeigen, welche Referenzen Sie als C2C-Expertin haben?
    Vielen Dank im Voraus!

    Beste Grüße
    Maike Pott

  • Eveline Lemke
    Veröffentlicht 15:14h, 29 Januar Antworten

    Liebe Frau Pott,
    meine Kompetenz besteht im Zusammenführen der Akteure, die mit ihrem gebündelten Wissen eine Innovation hervorbringen, die auch so bezeichnet werden kann.. Da gehören Design-Akteure zu c2c mit an den Tisch. Jeder meiner Netzwerkpartner ist Experte auf seinem Gebiet, meine Expertise liegt darin, die Akteure zusammen zu bringen. Einige Referenzen finden Sie in diesem Video als Logo eingeblendet. Darunter ist auch EPEA, dem Cradle of Cradle to Cradle.
    https://we.tl/s-2Ijzwn8TBv
    Wenn meine Homepage fertig ist, werde ich auch Referenzen darstellen.
    Wo brauchen Sie Expertise? Ich bin gerne behilflich. Ich würde mich über ein Telefonat auch freuen, da ließe sich Ihr Thema sicherlich einkreisen.
    Besten Gruß, E. Lemke

  • Maike Pott
    Veröffentlicht 08:46h, 31 Januar Antworten

    Liebe Frau Lemke,

    haben Sie vielen Dank für Ihre Rückmeldung!

    Meine Frage bezog sich eher darauf, dass aus dem oben genannten (Vorstellungs-)Text hervorgeht, dass Sie u.a. Expertin für C2C-Öko-Design „Cradle to Cradle“ sind. Wie ich nun aus Ihrer Antwort entnehme, besteht Ihre Kompetenz aber darin, die jewiligen Parteien zusammenzuführen.
    Der oben genannte Text ist daher etwas irreführend, wie ich finde.

    Sollte ich zeitnah Expertise benötigen, komme ich Sehr gern auf Sie zurück – vielen Dank!

    Beste Grüße, M. Pott

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