„Last man standing“

Dieses Scenario für eine Industrie in Bedrängnis zog sich durch die Fachveranstaltung der Papierindustrie am 3./4 September in München. Das PTS-Coating Symposium begann mit einer Debatte über die Scenarien einer Branche, die pro Jahr 4 % einbüßt. Selbst drastische Effizienzmaßnahmen, die eine Steigerung von 19 % aufweisen, helfen nach Analysen nur vorübergehend. Die Digitalisierung droht dem Papier den Garaus zu machen.

Wie kann eine Erfindung der Papierindustrie aussehen, wie müssten Recyclingverfahren, Beschichtungen, Farben und Drucke gestaltet sein, damit eine wirkliche Kreislauffähigkeit hergestellt werden kann. Das Volumen dieses Auftrages für Deutschland lässt sich anhand dieses Bildes einfach beschreiben. Insgesamt fallen rund 5 Mio. Tonnen Deinking-Abfälle aus den Prozessströmen des Papier Lifecycle heraus, die es wieder zu integrieren gilt.

 

Vereinzelt gibt es Innovationshotspots, die sich dieser Aufgabe widmen. Dazu zählt das VTT an der Aalto Universität in Helsinki. Hier werden verschiedenste Formen von Beschichtungen oder Barrierepapieren entwickelt, um Kunststoffe insbesondere in der Lebensmittelverpackung zu ersetzen. Oder das Projekt „Innovative structured polysaccharides-based materials for recycable and biodegradable flexible packaging”, welches ein junges Team bei sherpack  angegangen ist.

v.l.n.r. Eveline Lemke, Hanna Koskela, Prof. Rodrigo Ferrao de Paiva Martins beim PTS Streicherei-Symposium

Auch an der Universität in Lissabon wird am Lehrstuhl von Prof. Rodrigo Ferrao de Paiva Martins am Ersatz von Silicon durch Papier gearbeitet. Prof. Martins ist immerhin der Präsident der European Academy of Science EurAsc.  Das macht deutlich, dass Papier als nachwachsende Ressource nicht nur für Kartons oder Kleidung, Möbel oder Dekorationsartikel geeignet ist, sondern auch als Baustoff oder für Hochtechnologie.

Papier wird überleben. Dafür werden Innovationen wie die neue Drucktechnik von REEP sicher sorgen. Hier wird das Papier gleich im Drucker fünfach verwendet. Und wir dürfen Papier weiter nutzen und es lieben. Dafür hat es sich seit tausenden von Jahren als gutes Speichermedium bewährt.

Diese Produktideen werden nun verfolgt und ausgebaut. Die Branche hat vor, eine eigene Zukunftswerkstatt als Modellfabrik zu errichten. Wir dürfen gespannt sein, wie die Innovation hier vorangetrieben wird und weiter darüber berichten.

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