Fahrzeug mit kleinem, vollbepacktem Anhänger

Circular Economy – mehr als zero waste

Die klassischen Ökonomen, wie Adam Smith, haben den Konsum als Ende der Wirtschaftstätigkeit beschrieben und damit unsere Wegwerfgesellschaft definiert. Eine der Hauptthesen der Physiokraten war, dass die Natur zu beherrschen sein müsse und damit die Grundlage für wirtschaftliches Handeln bestehe. Die Grundidee der Circular Economy teilt diese Thesen nicht. Nur in einem Verständnis mit der Natur können wir langfristig so wirtschaften, dass wir auf diesem Planeten auch überleben können. Die Circular Economy ist das Gegenmodell zur Wegwerfgesellschaft. In diesem Blog wollen wir auf eine Reihe von Denkschulen und theoretischen Grundlagen zum Verständnis und zur Definition von Kreislaufwirtschaft und Circular Economy eingehen. Damit stellen wir unseren Ansatz von Thinking Circular vor, der auf einem umfassenden ganzheitliches Verständnis beruht. Thinking Circular ist globaler Natur.

Das Multiversum für grünen Fortschritt in der Circular Economy bringt grüne Innovation zur Entfaltung, die Menschen und Umwelt dient. Der Impact, den unsere Arbeit erzeugt, führt Schritt für Schritt zu einer Wirtschaftsweise des guten Lebens.

Das klassische ökonomische Verständnis einer Kreislaufwirtschaft basiert ausschließlich auf den Zielen der Profitabilität und der Ressourceneffizienz bei der Nutzung von Gütern, Produkten und Material. Ungeschriebene Gesetze lauten:

  • Repariere nicht, was nicht kaputt ist.
  • Keine Wiederaufarbeitung von dem, was nicht repariert werde kann.
  • Kein Recycling von dem, was noch Wiederaufgearbeitet werden kann.

Immerhin entwickelte sich auf Grundlage dieses Verständnisses ein mitteleuropäisch kulturelles Gesellschaftsverständnis von Kreislaufwirtschaft im Sinne der heutigen Abfallwirtschaft. Dies hat einen historischen Hintergrund: insbesondere arme Menschen haben häufig die Abfälle von reichen Wohlstandsgemeinschaften gesammelt und für sich darin noch einen Wert geschaffen. Noch heute ist die Abfallwirtschaft in Asien zu 70 % informell organisiert.

Die Natur kennt keinen Abfall in diesem ökonomischen Sinn. Abfall ist eine relativ junge Erfindung. Historisch ist es so, dass wenn Menschen näher an und mit der Natur lebten, es Rohstoffe mehr gab, aber keine Abfälle. Abfall als Produkt von Überfluss und ungerechter Verteilung ist eine Kreation der Fehlsteuerung unserer Wirtschaftssysteme. Solange wir nicht so produzieren und konsumieren, dass unsere Güter zu Menschen und Umwelt freundlich sind und uns nicht gefährden, werden wir die Mängel unseres Systems durch grüne Umwelttechnologien ausgleichen müssen. Luft-, Wasser- und Bodenreinigung oder -sanierung wird so lange notwendig sein, bis die Transformation gelungen ist.

Wir produzieren dann erst richtig „grün“, wenn kein Natur-Reparaturbetrieb mehr nötig ist. So lange gilt „Close the loop“ als Idee, Material und Produkte so in Kreisläufe zu bringen, dass eine ewige Wiedernutzung möglich wird. Der Status-Quo des Erreichten dieser Idee, wird im Circular Economy Gap Report von den Vereinten Nationen mit 9 % angegeben. Es gibt also sehr viel zu tun auf diesem Weg, und wir lernen mit jedem Schritt dazu.

 

Welche Maßstäbe können uns auf diesem Weg leiten?

Hier finden Sie eine Übersicht über aktuelle Denkschulen und Ziele, die u. a. bereits durch die internationale Staatengemeinschaft diskutiert und präsentiert wurden, um uns eine Guideline für Verhalten und das Schaffen von Normen und Regeln mitzugeben.

Als Maßgabe für die Entwicklung von Anwendungen in der Circular Economy leitet uns der Ansatz RESOLVE:

Darstellung zur Anwendungen in der Circular Economy - RESOLVE

  1. Regenerate (Regenerative und restauratives natürliches Kapital nutzen)
  2. Share (Maximieren der Produktnutzung)
  3. Optimize (Optimieren der Performance des Systems durch Effektivität)
  4. Loop (Close the Loop – den Materialkreislauf schließen)
  5. Virtualise (Nutzung der virtuellen Möglichkeiten i. S. der Industrie 4.0)
  6. Exchange (Weise Auswahl von Input-Material – Cradle-to-Cradle)

 

RESOLVE beruht auf folgenden Denkschulen:

Circular Economy – „Circularity Gap Report UN – Our world in only 9 % circular”
https://www.circle-economy.com/the-circularity-gap-report-our-world-is-only-9-circular/#.WrTLSmaX8dU

Global Sustainability Goals – 17 Goals to transform our world:
http://www.un.org/sustainabledevelopment/sustainable-development-goals/

“Stuff – the Story of Solutions” Video, how to change the metric; substitute GDP by GAOL:
https://www.youtube.com/watch?v=cpkRvc-sOKk

“Übergang in eine Green Economy”, Publikation des Bundesumweltamtes
https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/2017-11-21_uib_02-2017_green-economy_v2.pdf

 

Schools of Thought:

  1. Cradle to Cradle, Von der Wiege zur Wiege, Designkonzept: Wie Schönheit und Qualität dazu führen, dass wir eine Welt ohne Abfall erreichen http://www.epea.com/de/startseite-de/
  2. Performance Economy, Effizienz und Effektivität durch Performance, Walter Stahel http://www.globe-eu.org/wp-content/uploads/THE_PERFORMANCE_ECONOMY1.pdf, Video: https://www.youtube.com/watch?v=PhJ-YZwDAVo
  3. Biomimicry, Nature as model, measure and mentor: https://biomimicry.net/what-is-biomimicry/
  4. Industrial Ecology, Study of industrial ecosystems and sustainability: http://www.andrereichel.de
  5. Natural Capitalism, theory of increasing the world stock of natural resources: http://www.natcap.org/sitepages/pid5.php
  6. Regenerative Design – Center for Regenerative Studies: http://env.cpp.edu/rs/rs
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